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Dienstag, 10. Februar 2009

Verdammt, was soll ich nur machen???

Oder auch: wenn man an nichts Böses denkt, kommt der Manager gerennt… oder so ähnlich *grummel*

Gestern bei der Probe steckte Ed kurz den Kopf rein. "Danny - wenn du mal kurz Zeit hast, würde ich gerne etwas mit dir besprechen!"

Zur Erinnerung: Ed ist derjenige unserer Manager, der für die Betreuung unserer Band (und anscheinend insbesondere für meine Betreuung *grummel*) zuständig ist. Und was es bedeutet, wenn er sowas wie "wenn du irgendwann Zeit hast, würde ich gerne mal…" sagt, habe ich auch schon oft genug erwähnt… es bedeutet "beweg deinen A… in mein Büro, aber dalli!".

So haben wir Pause gemacht, und ich bin mit einem etwas mulmigen Gefühl zu ihm hoch getrabt. Und als ich dann gesehen habe, dass er uns zwei Whiskeys ausschenkt, wurde das Gefühl noch schlimmer - das letzte Mal, als er das gemacht hat, war, glaube ich, als er mich dann fragte, ob ich bei der Band einsteigen will.

Wir tranken erst mal, und dann ging es los…

"Danny - wie lange bist du jetzt schon hier?" - "Drei Jahre!" (Das weißt du doch selbst ganz genau!)

"Du lebst gerne hier, nicht wahr?" - "Ja!" (Seit wann interessiert dich das?)

"Mit Chris läuft es gut?" - "Ja, sehr gut!" (Ähem???)

"Ihr habt ja, was ich so mitbekomme, einen großen Freundeskreis, nette Bekannte, unternehmt viel?" - "Ja, das stimmt!" (Mann, was willst du???)

"Und die Arbeit mit der Band macht dir auch Freude? Es war damals die richtige Entscheidung, bei uns einzusteigen, nicht wahr?" - "Ja, ganz sicher!" (Verdammt nochmal, Ed - spuck's endlich aus! Worum geht’s?)

Anscheinend war mein Gesichtsausdruck entsprechend, denn er lachte und meinte: "Danny, du wirst es nie lernen - ein bisschen Smalltalk gehört doch nun mal dazu! Aber ok, wenn dich das nervt, komme ich gleich auf den Punkt. Also: Hast du schon mal über eine Einbürgerung nachgedacht?"

"Zack!!!" ist meine Kinnlade runtergefallen *fg*… ich hab ihn erst mal nur ungläubig angesehen, und alles, was mir dann dazu einfiel, war: "Ich bin Deutscher!".

"Oh ja, Danny… das ist uns allen bestens bekannt, und du lässt auch keine Gelegenheit aus, darauf hinzuweisen. Wir lieben deinen teutonischen Dickschädel, mit dem du so wunderbar gegen die Wand rennen kannst und manchmal sogar damit durchkommst. Du sollst ja auch kein anderer Mensch werden. Also beantworte bitte meine Frage."

Boah, was sollte ich dazu sagen?

"Ed - warum sollte ich das machen?"

"Nun, Danny, es gibt mehrere Gründe. Zuerst mal ganz objektiv gesehen… Du wohnst hier, hast deinen Lebensmittelpunkt hier, dein berufliches Umfeld, bist mit einem Amerikaner liiert, hier absolut integriert und hast wohl auch nicht den Wunsch, dass sich das in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren ändert, richtig? Also - warum solltest du dann nicht auch ein vollwertiger US-Bürger mit allen dazugehörigen Rechten werden? Das ist ein Punkt.

Natürlich hätten auch wir etwas davon… weniger Bürokratie, manches wäre erheblich leichter für uns, wenn du nicht immer als Ausländer gemeldet werden müsstest, z.B. bei Auslandstouren wie kürzlich in Kanada. Und wir planen da im Moment so einiges in dieser Richtung, das nur mal nebenbei.

Außerdem… die Außenwirkung wäre auch nicht zu verachten! Wie es bei euren Fans ankäme, wenn sie lesen, dass du dich hier so wohl fühlst, dass du beschlossen hast, US-Bürger zu werden, brauche ich dir nicht zu sagen, oder? Und - last not least - was denkst du, wie Chris es aufnehmen würde? Du sagst ja mit dieser Aktion aus, dass du dauerhaft hier leben möchtest. Nun - ein schöneres Statement für eure gemeinsame Zukunft kannst du ihm doch gar nicht geben!"

Oh je… ja, das stimmt alles, ist richtig, logisch, durchdacht. Aber ich - ein Ami?

"Ed - soweit ich weiß, könnte ich das doch sowieso erst nach fünf Jahren Aufenthalt beantragen?" - "Ja, Danny, es sind normalerweise fünf Jahre, das ist richtig. Die Frist verkürzt sich für Leute, die mit einem US-Bürger verheiratet sind, auf drei Jahre. Und kürzlich habe ich mit einem zuständigen Beamten geredet, den kenne ich von früher… der meinte, es ließe sich vielleicht damit argumentieren, dass du deinen Partner bisher ja nicht heiraten konntest, da dein Heimatstaat Tennessee keine gleichgeschlechtliche Ehe ermöglicht. Es ist Auslegungssache und letztlich eine Frage des guten Willens - aber schließlich ist nicht ganz Amerika schwulenfeindlich, auch wenn du das vielleicht so empfindest. Und nach allem, was man so hört, sind Einbürgerungsanträge im Moment sehr willkommen - natürlich nur von Leuten, die dem Land auch etwas nützen." Aha - und dazu zähle ich also???

Schließlich meinte er mit einem Grinsen: "Danny, ich habe gar nicht erwartet, dass du dich sofort entscheidest - lass es dir aber bitte in den nächsten Tagen mal durch den Kopf gehen, ok? Bei dem Gespräch kürzlich ging es natürlich nur um die Frist für die Beantragung. Das Interview und die Tests müsstest du, wenn du dich dafür entscheidest, durchlaufen wie jeder andere Antragsteller auch. Aber das ist keine große Sache, und wir würden dir auch vorher ein paar Hilfestellungen geben. Was die dort fragen und testen, machst du mit links, schließlich lebst du ja hier und kennst dich aus. Also - denk bitte mal in Ruhe darüber nach, ja?"

Ende des Gesprächs.

Und ich sitze jetzt hier… und denke nach… und weiß im Grunde doch schon die Antwort… *seufz*.

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