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Dienstag, 2. Juni 2009

Wiedersehen

Heute musste Chris wieder zur Nachuntersuchung ins Cancer Center. Ich bin mitgefahren und hab auf ihn gewartet, während er mit dem Doc gesprochen hat - und da habe ich "sie" wiedergesehen *smile*. "Sie" (hier nachzulesen, und da unter dem Eintrag vom 28.11.)… diese Frau, die ich schon mal dort getroffen habe - die damals so geweint hat, weil ihr Mann auch einen Kopftumor hatte, sie aber nicht mehr als vier Bestrahlungen bezahlen konnten (Chris hatte zwölf!) und erst recht keine OP. Eine Frau etwa in meinem Alter, Mutter von drei Söhnen.

Sie hat mich offensichtlich nicht erkannt, und ich hab kurz überlegt, ob ich sie überhaupt ansprechen soll. Aber sie sah überhaupt nicht nach Trauer aus, und wenn ihr Mann schon gestorben wäre, hätte sie ja auch bestimmt nichts mehr im Krebscenter zu tun - also bin ich zu ihr gegangen, hab mich entschuldigt, weil ich sie so von der Seite anquatsche und sie dann gefragt, wie es mit Brian weitergegangen ist (seinen Namen wusste ich noch).

Sie sah mich ziemlich überrascht an, meinte dann: "Danke, es geht ihm den Umständen entsprechend schon wieder ganz gut… es war ja schließlich eine schwere Operation. Aber die Ärzte machen uns alle Hoffnung, dass er damit jetzt alles hinter sich hat."

Ich hab mich gefreut und "oh, das ist schön!" geantwortet, sie überlegte immer noch und sagte schließlich: "Entschuldigung - kennen wir uns denn?" - "Ja… oder nein, nicht wirklich kennen - wir haben uns hier schon mal getroffen, und Sie haben mir damals erzählt, dass sie kein Geld mehr für Bestrahlungen und erst recht nicht für eine OP haben und dass die Ärzte sagen, dass das dann der sichere Tod Ihres Ehemannes sei. Und dass Sie drei Söhne haben, und das Geld doch für die Jungs und ihre Ausbildung brauchen…"

Und da lächelte sie plötzlich *gg*. "Ja, jetzt weiß ich es wieder - der nette Fremde, der mich damals angesprochen und getröstet hat. Sorry, dass ich nicht gleich darauf gekommen bin, aber damals hatte ich meine Gedanken wirklich ganz woanders. Hatten Sie nicht auch einen engen Angehörigen hier zur Behandlung? Ihren Freund?" - "Ja, richtig. Er wurde inzwischen auch operiert, und es geht ihm wieder gut."

Ja, die beiden haben sich damals doch noch anders entschieden. Der Doc hat ihnen ins Gewissen geredet… dass sie doch bitte um Gottes Willen alles Geld, das sie auftreiben können, zusammenkratzen und in Brians Behandlung stecken sollten, weil er mit einer OP durchaus gute Chancen hätte, aber ohne OP mit Sicherheit sterben würde.

"Und dann haben wir alles, was wir für die Jungs gespart hatten, genommen… und unsere Eltern angebettelt… einen Teil hat auch unsere Kirche dazu gegeben, und den Rest hat Brians ehemaliger Chef draufgelegt, und der hat außerdem auch zugesagt, dass Brian wieder bei ihm anfangen kann, wenn er wieder fit ist. Wir sind jetzt zwar bis zum Hals verschuldet, aber die Jungs haben ihren Vater noch und ich meinen Ehemann, das ist wichtiger als alles andere. Wir werden wieder von vorne anfangen und Geld verdienen und alles zurückzahlen!"

Wir haben noch ein bisschen geredet, dann kamen Chris und fast gleichzeitig auch Brian, die beide etwas überrascht waren wegen unserer angeregten Unterhaltung *grins*… na ja, wir haben uns dann verabschiedet, und Michelle (so heißt sie) hat noch gefragt, ob wir uns nicht alle mal treffen wollten und mir ihre Visitenkarte in die Hand gedrückt.

Ich hab mich echt so sehr über dieses Treffen gefreut- und darüber, dass drei Jungs ihren Daddy noch haben! :-)

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