Besuch bei unseren Kids
Gestern haben wir wie geplant unsere Kids in ihrem Musikunterricht besucht.
Naja… so richtig gut gelaufen ist es, ehrlich gesagt, nicht. Klar, sie haben sich riesig über unseren Besuch gefreut, waren dann aber total durchgedreht, haben nur noch Mist gemacht und sich vor den anderen aufgespielt, was sie da für "tolle" Leute kennen. Der Musikunterricht war damit natürlich gelaufen und der Musiklehrer sauer *seufz*. Ich kann sie ja verstehen - in der Musikgruppe sind auch andere Kids (aus besseren Verhältnissen, ordentlichen Familien), und unsere Kiddies konnten jetzt auch mal mit etwas angeben. Aber bevor wir sie nochmal im Unterricht besuchen, werden wir erst mal ein ernstes Gespräch mit ihnen führen müssen *seufz*.
Ethan, unser "Sonnenschein" war übrigens bemerkenswert. Zwischen zwei Jungs (beide keins von "unseren" Kids) war ein Gerangel entstanden, und der ein Junge sagte dabei zu einem anderen "du blöder Schwuler". Ja, das wird auch hier öfter als Schimpfwort benutzt, in der Regel von pubertierenden Jungs, genau wie in Deutschland. Und Ethan ging da sofort auf den Jungen los, hat ihr kräftig geschubst, so dass er hingefallen ist, und hat richtig wütend gesagt: "Verdammt, wag es ja nicht, sowas nochmal zu sagen! Oder hast du ein Problem mit Schwulen?" Dafür, dass er selbst uns vor kurzem auch noch so angemacht hat, ist das jetzt eine Drehung um 180 Grad!
Hinterher hat er dann zu uns gemeint, er würde ja schließlich nicht einfach so zusehen, wenn uns jemand beleidigt *smile*.
Ich habe mich eine Weile mit dem Betreuer über Ethan unterhalten *seufz*… es ist mal wieder die klassische "Karriere". Unehelich geboren, Mutter damals gerade volljährig. Sie lebte noch eine Weile mit dem Vater zusammen, aber der hat sie und den Kleinen verprügelt, und irgendwann trennte sie sich von ihm und gab Ethan in ein Heim, weil sie nicht wusste, was sie sonst mit ihm machen sollte. Er war einige Zeit im Heim, dann lernte die Mutter jemanden kennen, heiratete und nahm Ethan wieder zu sich. Ihr Ehemann hat den Jungen sexuell belästigt… nicht vergewaltigt, aber angefasst, genötigt und so. Ethan hat sich irgendwann einem Lehrer anvertraut, der schaltete sofort die Jugendbehörde ein (das geht hier schnell) - und Ethans Mutter ergriff (im Beisein des Jungen!) Partei für ihren Mann und behauptete, Ethan sei vermutlich nur eifersüchtig und überhaupt ein verlogenes und wertloses Kind.
Die Leute vom Jugendamt haben jedoch dem Jungen geglaubt, ihn von der Familie weggenommen und erneut in ein Heim gesteckt. Sie haben es gut gemeint und wohl auch das Richtige getan - aber Ethan erschien es wohl wie eine Bestrafung. Er musste weg ins Heim, der Stiefvater dagegen wurde nicht bestraft und konnte genauso weiterleben wie bisher. Und seine Mutter hatte ihn "verraten" und nicht zu ihm gehalten. Sein Vertrauen in andere Menschen war dahin, er war fortan ein Einzelkämpfer. Und er wurde ein guter Kämpfer - leider.
Ich möchte ihm so gerne helfen, da wieder rauszukommen… :-(
Naja… so richtig gut gelaufen ist es, ehrlich gesagt, nicht. Klar, sie haben sich riesig über unseren Besuch gefreut, waren dann aber total durchgedreht, haben nur noch Mist gemacht und sich vor den anderen aufgespielt, was sie da für "tolle" Leute kennen. Der Musikunterricht war damit natürlich gelaufen und der Musiklehrer sauer *seufz*. Ich kann sie ja verstehen - in der Musikgruppe sind auch andere Kids (aus besseren Verhältnissen, ordentlichen Familien), und unsere Kiddies konnten jetzt auch mal mit etwas angeben. Aber bevor wir sie nochmal im Unterricht besuchen, werden wir erst mal ein ernstes Gespräch mit ihnen führen müssen *seufz*.
Ethan, unser "Sonnenschein" war übrigens bemerkenswert. Zwischen zwei Jungs (beide keins von "unseren" Kids) war ein Gerangel entstanden, und der ein Junge sagte dabei zu einem anderen "du blöder Schwuler". Ja, das wird auch hier öfter als Schimpfwort benutzt, in der Regel von pubertierenden Jungs, genau wie in Deutschland. Und Ethan ging da sofort auf den Jungen los, hat ihr kräftig geschubst, so dass er hingefallen ist, und hat richtig wütend gesagt: "Verdammt, wag es ja nicht, sowas nochmal zu sagen! Oder hast du ein Problem mit Schwulen?" Dafür, dass er selbst uns vor kurzem auch noch so angemacht hat, ist das jetzt eine Drehung um 180 Grad!
Hinterher hat er dann zu uns gemeint, er würde ja schließlich nicht einfach so zusehen, wenn uns jemand beleidigt *smile*.
Ich habe mich eine Weile mit dem Betreuer über Ethan unterhalten *seufz*… es ist mal wieder die klassische "Karriere". Unehelich geboren, Mutter damals gerade volljährig. Sie lebte noch eine Weile mit dem Vater zusammen, aber der hat sie und den Kleinen verprügelt, und irgendwann trennte sie sich von ihm und gab Ethan in ein Heim, weil sie nicht wusste, was sie sonst mit ihm machen sollte. Er war einige Zeit im Heim, dann lernte die Mutter jemanden kennen, heiratete und nahm Ethan wieder zu sich. Ihr Ehemann hat den Jungen sexuell belästigt… nicht vergewaltigt, aber angefasst, genötigt und so. Ethan hat sich irgendwann einem Lehrer anvertraut, der schaltete sofort die Jugendbehörde ein (das geht hier schnell) - und Ethans Mutter ergriff (im Beisein des Jungen!) Partei für ihren Mann und behauptete, Ethan sei vermutlich nur eifersüchtig und überhaupt ein verlogenes und wertloses Kind.
Die Leute vom Jugendamt haben jedoch dem Jungen geglaubt, ihn von der Familie weggenommen und erneut in ein Heim gesteckt. Sie haben es gut gemeint und wohl auch das Richtige getan - aber Ethan erschien es wohl wie eine Bestrafung. Er musste weg ins Heim, der Stiefvater dagegen wurde nicht bestraft und konnte genauso weiterleben wie bisher. Und seine Mutter hatte ihn "verraten" und nicht zu ihm gehalten. Sein Vertrauen in andere Menschen war dahin, er war fortan ein Einzelkämpfer. Und er wurde ein guter Kämpfer - leider.
Ich möchte ihm so gerne helfen, da wieder rauszukommen… :-(
Galahad - 6. Jun, 18:29