Ein ungeöffneter Brief
… liegt schon seit gestern hier *seufz*. Er ist von der Einbürgerungsbehörde, oh je - und ich habe mich bis jetzt noch nicht getraut, ihn zu öffnen und zu gucken, was sie schreiben *seufz*.
Warum? Hm… wie soll ich das erklären? Weil ich weiß, dass der Inhalt, egal wie er ist, mich gefühlsmäßig treffen und berühren wird.
Wenn es eine Ablehnung meines Antrags ist, werde ich mich ärgern und mir irgendwo auch wie ein Depp vorkommen, denn meine Begründung für die Verkürzung der vorgeschriebenen Aufenthaltsdauer war ja schon etwas "eigenartig". (Anmerkung: normalerweise sind fünf Jahre Aufenthalt hier Bedingung für eine Einbürgerung, für Eheleute sind es aber nur drei, und ich habe argumentiert, dass ich den Status "verheiratet" ja schon lange hätte, wenn das hier in Tennessee für gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften möglich wäre - da das aber nicht der Fall sei, sollen sie mich bitte einem Verheirateten gleich behandeln. Ed hat das ausgebrütet, er meinte, das ginge so durch *hust*.)
Und wenn in dem Brief steht, dass sie meinen Antrag annehmen, kommen vielleicht Anforderungen und Vorgaben auf mich zu, von denen ich im Moment noch gar keine Ahnung habe. Vielleicht muss ich vorab irgendwelche Seminare besuchen oder einen Sprachkurs machen - ich weiß ja nicht, wie bürokratisch sie hier sind. Ed sagt nein, er denke das nicht… aber wer weiß?
Ich bin gerade ein ziemlicher Feigling. Chrissy hat mich schon deswegen ausgelacht und mir den Brief ständig hinterher getragen. Aber vorhin hat er mich dann auch in den Arm genommen und gefragt: "Meinst du nicht, dass du einfach Angst davor hast, zu lesen, dass sie deinen Antrag annehmen - und du dann also nicht mehr lange Deutscher bist, sondern Amerikaner wirst? Denkst du, dass es vielleicht doch die falsche Entscheidung war?"
Nein, Chrissy - es war die richtige Entscheidung, da bin ich mir sicher! Aber die Antwort wird mich entweder enttäuscht (Ablehnung) oder nervös (Annahme) machen… und irgendwie habe ich auf beides keine Lust…
Warum? Hm… wie soll ich das erklären? Weil ich weiß, dass der Inhalt, egal wie er ist, mich gefühlsmäßig treffen und berühren wird.
Wenn es eine Ablehnung meines Antrags ist, werde ich mich ärgern und mir irgendwo auch wie ein Depp vorkommen, denn meine Begründung für die Verkürzung der vorgeschriebenen Aufenthaltsdauer war ja schon etwas "eigenartig". (Anmerkung: normalerweise sind fünf Jahre Aufenthalt hier Bedingung für eine Einbürgerung, für Eheleute sind es aber nur drei, und ich habe argumentiert, dass ich den Status "verheiratet" ja schon lange hätte, wenn das hier in Tennessee für gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften möglich wäre - da das aber nicht der Fall sei, sollen sie mich bitte einem Verheirateten gleich behandeln. Ed hat das ausgebrütet, er meinte, das ginge so durch *hust*.)
Und wenn in dem Brief steht, dass sie meinen Antrag annehmen, kommen vielleicht Anforderungen und Vorgaben auf mich zu, von denen ich im Moment noch gar keine Ahnung habe. Vielleicht muss ich vorab irgendwelche Seminare besuchen oder einen Sprachkurs machen - ich weiß ja nicht, wie bürokratisch sie hier sind. Ed sagt nein, er denke das nicht… aber wer weiß?
Ich bin gerade ein ziemlicher Feigling. Chrissy hat mich schon deswegen ausgelacht und mir den Brief ständig hinterher getragen. Aber vorhin hat er mich dann auch in den Arm genommen und gefragt: "Meinst du nicht, dass du einfach Angst davor hast, zu lesen, dass sie deinen Antrag annehmen - und du dann also nicht mehr lange Deutscher bist, sondern Amerikaner wirst? Denkst du, dass es vielleicht doch die falsche Entscheidung war?"
Nein, Chrissy - es war die richtige Entscheidung, da bin ich mir sicher! Aber die Antwort wird mich entweder enttäuscht (Ablehnung) oder nervös (Annahme) machen… und irgendwie habe ich auf beides keine Lust…
Galahad - 13. Jun, 22:34