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Montag, 22. Januar 2007

Aller Anfang ist schwer…

… oder auch: dieser Weg wird kein leichter sein…

Nein - mir hat diese Lied eigentlich nie gefallen (ist halt Geschmackssache)… aber es passt hier genau! Auf Saskia - und auf unseren Ben *smile*!

Am letzten Donnerstag hatten wir Saskia hier bei uns *seufz*. Ein heulendes Häufchen Elend! Was war passiert?

Saskia hat ja letzte Woche - gemeinsam mit Melissa - mit ihrer Ausbildung in Malters Imperium *g* angefangen. Die ersten Tage waren die Mädels nur so dabei, haben zugeguckt und mal Kopien gemacht oder ein bisschen Ablage. Dann, an dem Donnerstag, sollten sie erstmals ein paar Briefe selbst schreiben... einfache Absagen für Musiker, die Malter nicht unter Vertrag nehmen will.

Dazu muss ich Folgendes sagen:

Malter kriegt ja ständig Demo-Tapes von Musikern (Bands oder Solisten), die gerne einen Vertrag bei ihm hätten. Er hat zwar seine Leute dafür, hört aber in die meisten Sachen auch selbst mal rein. Und er will, dass die Leute, die er nicht nimmt, keinen 0815-Absagebrief von ihm bekommen, sondern etwas Persönliches. Zum Beispiel "du hast eine schöne Stimme, aber sie passt nicht zum Hardrock, probier doch mal was anderes" oder "ihr müsst an den Gitarren arbeiten, so geht das nicht"… oder auch "tut mir leid, ihr seid wirklich nicht schlecht, aber ich habe schon zu viele Country-Bands unter Vertrag". Das schreibt er (oder seine Leute) auf ein kleines Memo-Zettelchen, und die Mädels im Sekretariat machen dann einen ordentlichen Brief daraus.

Ja, und das sollten am Donnerstag Melissa und Saskia tun. Melissa ist mit so was aufgewachsen, für sie ist das alltäglich - aber Saskia? Die hat schlagartig gemerkt, dass einigermaßen Englisch mit dem Freund reden und Geschäftsbriefe schreiben zwei Paar Schuhe sind! Mit anderen Worten, sie hat keinen einzigen ordentlichen Satz zustande gebracht!

Melissa hat ihr natürlich geholfen und ihr, nachdem sie mit ihren eigenen Sachen fertig war, die Briefe geschrieben - das war aber nichts für unsere perfektionistische Saskia! Sie war abends am Boden zerstört... "ich schaffe das nie, ich geh nicht mehr da hin, ich verstehe die Leute ja überhaupt nicht" usw usw. Arme Kleine, es war klar, dass das am Anfang so kommt.

Nachdem Johnny vergeblich alles an Aufbau- und Tröstungsversuchen unternommen hatte, hat er sie zu uns hochgebracht… in der Hoffnung auf einen Erfahrungsaustausch nach dem Motto "wie überlebe ich als Deutsche(r) die ersten 100 Tage Tennessee?" Tja… ich kann Saskia schon verstehen, mir ging's am Anfang nicht anders. Mittlerweile habe ich mich an den Dialekt hier gewöhnt, aber anfangs hab ich kaum ein Wort verstanden. Ich hab auch die Jungs von der Band nie so richtig verstanden, als sie in Deutschland waren - und mein ständiger Spruch zu Chrissy war in der Anfangszeit "verdammt, mach die Zähne beim Reden auseinander, ich verstehe kein Wort!" Aber schickt umgekehrt einen Ami - selbst wenn er in Harvard ein Germanistikstudium mit höchster Punktzahl abgeschlossen hat - in ein Dorf in Oberbayern, oder Ostfriesland… oder von mir aus in meine saarländische Heimat. Der wird auch überlegen, ob das wirklich die Sprache ist, die er gelernt hat. ;-) Auf jeden Fall konnte ich Saskia ein bisschen trösten.

Freitags ist Malter mit den beiden Mädels dann eine Tasse Kaffee trinken gegangen, um ein Feedback der ersten Arbeitswoche zu bekommen. Hm… Saskia hat ihm als erstes gesagt, dass sie kein Gehalt verdient, weil sie doch gar nichts richtig hinkriegt *lach* (Malter hat hinterher zu uns gemeint, so was könne nur von einer Deutschen kommen, kein Ami würde jemals sagen, er sei sein Geld nicht wert). Aber er war offenbar sehr lieb zu ihr… hat ihr den Arm um die Schulter gelegt und gesagt "Mädchen, deshalb bist du doch hierher gekommen… um zu lernen, und nicht, um den Beweis zu erbringen, dass du alles schon kannst und weißt. Du wirst da reinwachsen, mach dir keine Sorgen. Und meine Leute helfen dir alle gerne… frag ruhig nach, von mir aus zehn- oder fünfzehn Mal, bis du wirklich alles verstanden hast!" Danach ging es ihr dann wieder etwas besser. :-)

Ja, und News gibt’s auch von unserem Ben! Er war bei unserem Nashville-Gig… und zwar in Begleitung eines ziemlich hübschen Kerls. Blond, blaue Augen, gute Figur… doch ja *smile*! Wir konnten uns nach dem Konzert noch ein bisschen unterhalten, da hat er ihn uns vorgestellt - Eric heißt er. Zuerst wussten wir natürlich nicht, ob das jetzt ein Kumpel von ihm ist oder tatsächlich ein Lover. Wir sind hier ja schließlich in einem Südstaat der USA, in dem Männerpaare nicht händchenhaltend rumlaufen *gg*, und fragen konnten wir ja auch schlecht.

Aber dann ging Chris kurz zurück zu den anderen von der Band, und Eric meinte zu Ben "und du willst mir wirklich erzählen, dass du mir diesem Kerl jahrelang Tür an Tür gewohnt hast und nichts gelaufen ist?" Na ja, da war es schon klar, wie ihre Beziehung aussieht. Und dann hat Eric mich angeguckt und gesagt "sorry, ich wollte jetzt wirklich nicht deinen Freund anmachen - mir kam nur gerade dieser Gedanke. Aber zu der Zeit hatte unser Ben ja noch andere Ideen… hm, ging mir ähnlich, ich war auch schon über zwanzig bei meinem coming out." Sieht also so aus, als würden die zwei ganz gut zusammen passen, und Eric versteht Ben bestimmt und macht ein bisschen langsam mit ihm. ;-)

Ich hab vorgeschlagen, dass sie nächste Woche mal zu uns kommen oder wir uns irgendwo treffen und zusammen was trinken gehen… dann haben wir mehr Zeit. Eric scheint auf jeden Fall ein Netter zu sein… und Ben hat wohl eine wichtige Entscheidung für sein Leben getroffen!

Ja… dieser Weg wird kein leichter sein… oder so ähnlich… ;-)

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